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Der Weg
Ich kann nicht mehr sehn Trau nicht mehr meinen Augen Kann kaum noch glauben Gefühle haben sich gedreht Ich bin viel zu träge um aufzugeben Es wäre auch zu früh Weil immer was geht
Wir waren verschworen Wären füreinander gestorben Haben den Regen gebogen Der Uns Vertrauen geliehen Wir haben versucht, auf der Schussfahrt zu wenden Nichts war zu spät Aber vieles zu früh
Wir haben uns geschoben Durch alle Gezeiten Wir haben uns verzettelt Uns verzweifelt geliebt Wir haben die Wahrheit so gut es ging verlogen Es war ein Stück vom Himmel Dass es dich gibt
Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet Hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt Nordisch nobel deine sanftmütige Güte Dein unbändiger Stolz Das Leben ist nicht fair
Den Film getanzt in einem silbernen Raum Vom goldnen Balkon die Unendlichkeit bestaunt Heillos versunken, trunken Alles war erlaubt Zusammen im Zeitraffer Mittsommernachts-Traum
Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet Hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt Nordisch nobel deine sanftmütige Güte Dein unbändiger Stolz Das Leben ist nicht fair
Dein sicherer Gang Deine wahren Gedichte Deine heitere Würde Dein unerschütterliches Geschick Du hast der Fügung deine Stirn geboten Hast ihn nie verraten Deinen Plan vom Glück Deinen Plan vom Glück
Ich geh hier nicht weg Hab meine Frist verlängert Neue Zeitreise Offene Welt Habe dich sicher in meiner Seele Ich trag dich bei mir bis der Vorhang fällt Ich trag dich bei mir bis der Vorhang fällt
Herbert Grönemeyer
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Und wenn die ganze Erde bebt
Jeden Abend denk ich beim Spazierengehen, warum ist hier draußen kein Mensch zu sehen? Doch die Nachbarn interessiert kein Abendstern, alle sehen, wie ein Blick durchs Fenster zeigt, nur fern.
Ausgezählt und ausgelaugt und ausgebrannt, Haus für Haus steht alles wortlos tief gebannt, und beweisen die Bilder auch das Gegenteil, in den Zimmern ist und bleibt die Welt noch heil.
Und wenn die ganze Erde bebt, das Fernsehvolk bleibt unberührt, weil der, der nur am Bildschirm klebt, die Wirklichkeit nicht mehr spürt.
Jede Wohnung ist ein isolierter Raum, und durch die vier Wände dringt kaum ein Ton. Man sieht und sieht, und was man sah vergißt man prompt, es wird alles aufgesehen, was auf den Bildschirm kommt.
Da ist kein Platz mehr für Liebe und Begeisterung, da stirbt jede Diskussion bei Alt und Jung. Das einzig Frische hier ist höchstens noch das Bier, und die Phantasie bleibt draußen vor der Tür.
Und wenn die ganze Erde bebt, das Fernsehvolk bleibt unberührt, weil der, der nur am Bildschirm klebt, die Wirklichkeit nicht mehr spürt.
Eines Abends kommt das Fernsehpublikum, ohne daß es etwas merkt, plötzlich um, nicht durch Langeweile oder Ungeduld, es wird von einer fremden Macht ganz einfach eingelullt.
Durch gezielte, ständige Berieselung mit Pessimismus schwindet schnell der letzte Schwung, ein Schuss Rassismus, wenn der noch was übriglässt, ein Schuss Zynismus gibt allen dann den Rest.
Und wenn die ganze Erde bebt, das Fernsehvolk bleibt unberührt, weil der, der nur am Bildschirm klebt, die Wirklichkeit nicht mehr spürt.
Herman van Veen
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Ohne dich
Ich werde in die Tannen gehen Dahin wo ich sie zuletzt gesehen Doch der Abend wirft ein Tuch aufs Land Und auf die Wege hinterm Waldesrand Und der Wald er steht so schwarz und leer Weh mir, oh weh Und die Vögel singen nicht mehr
Ohne dich kann ich nicht sein Ohne dich Mit dir bin ich auch allein Ohne dich Ohne dich zähl ich die Stunden ohne dich Mit dir stehen die Sekunden Lohnen nicht
Auf den Ästen in den Gräben Ist es nun still und ohne Leben Und das Atmen fällt mir ach so schwer Weh mir, oh weh Und die Vögel singen nicht mehr
Ohne dich kann ich nicht sein Ohne dich Mit dir bin ich auch allein Ohne dich Ohne dich zähl ich die Stunden ohne dich Mit dir stehen die Sekunden Lohnen nicht ohne dich
RAMMSTEIN
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Andre, die das Land so sehr nicht liebten,
Andre, die das Land so sehr nicht liebten, warn von Anfang an gewillt zu gehn; ihnen - manche sind schon fort - ist besser, ich doch müßte mit dem eignen Messer meine Wurzeln aus der Erde drehn.
Keine Nacht hab ich seither geschlafen, und es ist mir mehr als weh zumut; viele Wochen sind seither verstrichen, alle Kraft ist längst aus mir gewichen, und ich fühl, daß ich daran verblut.
Und doch müßt ich mich von hinnen heben, sei's auch nur zu bleiben, was ich war. Nimmer kann ich, wo ich bin, gedeihen; draußen braucht ich wahrlich nicht zu schreien, denn mein leises Wort war immer wahr.
Seiner wär ich wie in alten Tagen sicher; schluchzend wider mich gewandt, hätt ich Tag und Nacht mich nur zu heißen, mich samt meinen Wurzeln auszureißen und zu setzen in ein andres Land.
Theodor Kramer
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Zeit ? Nie Zeit- Selten Zeit- Gar keine Zeit- Wer hat noch Zeit- Wo bleibt die Zeit- Ich nehme mir Zeit- Ich suche Zeit- Noch ist Zeit- Viel Zeit- Zeit !
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FLIEG ICH DURCH DIE WELT Alles schon gemacht - alles schon getan Alles bis ans Ziel gebracht Auf - und abwärts wie die Achterbahn.
Alles schon gehört - alles schon gesehn´n Alles in der Hand gehabt, weggelegt, Vergraben und versenkt.
Alles war auf Leerlauf eingestellt, Dann kamst du - Jetzt flieg ich durch die Welt.
Immer obenauf - immer mittendrin, Immer alles mitgespielt, Immer auf der Flucht nach nirgends hin.
Immer mit der Angst, Dass man was versäumt, Dass das plötzlich alles war, Abgeräumt, verschüttet, ausgeträumt.
Manchmal spürt man wie die Zeit anhält. Dann kamst du - Jetzt flieg ich durch die Welt.
CITY
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